Theater-Neubau

Ein Rückblick in die Planungsphase:

Anfangs war der Chattanooga- Platz – heutiger Standort des Multiplex-Kinos „Cinemaxx“ – als potenzieller Standort angedacht worden. Das Theater sollte in einem zweiten Bauabschnitt an das Kino angegliedert werden. Schnell war dann aber doch klar, dass Fördermittel für einen Theaterbau in Hamm an das Kurhaus gebunden sind.

Der Förderverein nahm mit verschiedenen Maßnahmen aktiv am Geschehen rund um den Theaterneubau teil. So ergriff er unter anderem werbende Maßnahmen, um die Hammer Bürgerschaft in Bezug auf ihre Kulturszene „wachzurütteln“.

So veranstaltete der Förderverein Stadttheater Hamm e.V. am 28.05.2000 ein Benefizkonzert mit dem Motto „Jedes Ende ist auch ein Anfang“, um sich von dem alten Theatersaal zu „verabschieden“ und für den neuen Saal zu werben. Dies war die letzte Veranstaltung im damaligen Ballsaal kurz vor dem Abriss des Gebäudes. Gestaltet wurde der Abend von dem englischen A-Cappella-Chor „Cantabile“ – einer der beiden zweiten Preisträger des Dr.-Emil-Löhnberg-Kulturförderpreises im Bereich „Alternative Chormusik“ im Jahr 1999. Noch im gleichen Jahr erfolgte der Abriss des alten Gebäudes – kurz darauf wurde mit dem Bau des neuen Multifunktionssaals begonnen.

Mit Beschluss des Rates der Stadt Hamm vom 16.06.1999 wurde der Planungskonzeption des Architekturbüros Kehrbaum und Engel aus Augsburg zugestimmt. Dabei wurde festgelegt, dass sich die Planung des neuen Theatersaals an den Vorgaben orientieren sollte, die der Planung eines solchen Saals am Chattanoogaplatz zugrunde lagen. Definiertes Ziel dabei war, einen „Multifunktionssaal“ zu errichten, in dem neben Theateraufführungen und Konzerten auch die übrigen Nutzungen wie z.B. Sitzungen, Konferenzen, Empfänge sowie Ball- und Tanzveranstaltungen stattfinden können.

Ganz wichtig für die Planungen war eine gute Einbindung in den vorhandenen Bestand: Unter Würdigung der denkmalgeschützten Bausubstanz (das alte Kurhaus) wurde ein sich vom Altbestand abhebender Baukörper mit einer Fassade als Stahl- und Glaskonstruktion gewählt. Die Fassadengestaltung sowie die äußere kubische Form des Neubaus wurde bewusst gewählt, um einen Kontrast zu den unter Denkmalschutz stehenden Gebäudeteilen des Kurhauses zu erzielen. Das ganze Vorgehen wurde darüber hinaus mit dem Westfälischen Amt für Denkmalpflege abgestimmt.

Da auch der Förderverein lediglich finanzielle Impulse für den Theaterneubau geben konnte, entwickelte er kreative Ideen, um das Engagement bei Spendenaktionen anzukurbeln. So sollte der Kauf der benötigten Theaterbestuhlung von 520 Stühlen für den neuen Saal – wofür auch der Förderverein selbst eine großzügige Summe zur Verfügung stellte – allein durch Spenden ermöglicht werden. Jeder, der sich an dieser Spendenaktion beteiligte, erhielt als Dankeschön einen von 1000 Drucken des beliebten Hammer Künstlers Dusan Jovanovic. Im Mittelpunkt dieses Bildes stand ein stilisierter Sessel – ein „typischer“ Jovanovic in Mischtechnik als Aquarell mit Tuschezeichnung. Um das bürgerschaftliche Engagement bei dieser Aktion zu dokumentieren wurde darüber hinaus ein überdimensionaler Stuhl – einer der größten Stühle der Welt – in der Bahnhofsstraße in der Hammer City errichtet.

Am 5. März 2003 wurde der neue Multifunktionssaal am Standort des Kurhauses Bad Hamm feierlich eröffnet. Seither ist das Kurhaus Bad Hamm wieder die Kulturadresse Nummer 1 in Hamm: Großartige Theateraufführungen sowie hochkarätige Konzerte finden hier seitdem regelmäßig statt.

Dass diese Qualität auch erhalten bleibt und das kulturelle Angebot erweitert wird, dafür setzt sich der Förderverein Stadttheater Hamm e.V. aktiv ein.